Warum ReLife der Inbegriff eines Romcom-Mangas ist

“Wenn du im Leben an einen Punkt kommst, an dem du nur Fehler machst und immer und immer wieder in das gleiche Loch fällst und du denkst du bist nutzlos und kannst nichts, dann denk dran: Du machst gerade nur einen Umweg. Ich bin mir sicher, eines Tages wirst du dir denken: “Das war eine gute Lebenserfahrung.” Deswegen bin ich mir sicher, dass alles gut kommen wird.”

-Hishiro Chizuru

Romcom-Mangas versuchen in der Regel nicht, einen bedeutungsvollen Punkt zu machen. Vielmer sind sie auf die Komödie und den romantischen Teil ausgerichtet als auf die eigentliche Bedeutung, die hinter dem gemeinsamen Aufbau von Beziehungen steht. Auch wenn es in der Geschichte um die Charaktere geht, wird die Idee menschlicher Beziehungen oft heruntergespielt, damit der Manga mehr Gewicht auf die Komödie und die Romanze legen kann.

Genau da hebt sich ReLife von der Menge ab. Der Manga versucht wirkilch, in die Tiefe zu gehen und dabei seinen Standpunkt auf verschiedene Weise zu explorieren.

Der Manga fällt klar unter die Kategorie “Coming-of-age” und handelt also konsequenterweise um die Herausforderungen und die Folgen des Erwachsenwerdens von mehreren Charakteren. Es geht darum, was es heisst Beziehungen aufzubauen und wie man sich nicht von negativen Erfahrungen löst und befreit davon, lebt.

"Es gibt nicht die Lösung, dass Leute sich gegenseitig verstehen. Für verschiedene Menschen braucht es verschiedene Angehensweisen."

-Kaizaki Arata

Während des ganzen Manga werden verschiedene Aspekte des Lebens beleuchtet; von Dingen, die einem runterziehen zu anderen Sachen, die einem wirklich wichtig sind. Es ist ein Manga, der einem Freude bereitet und sowohl Komödie und Romanze sehr gut miteinander kombiniert und aufzeigt.

Was ReLife ebenfalls sehr gut kann, ist die Charakter “organisch” wachsen zu lassen. Das hat einerseits sicherlich mit der Prämisse und der Geschichtshandlung zu tun, aber der Autor schafft es halt auch, uns zu zeigen, was es denn wirklich braucht, um als Person zu wachsen. Er zeigt es sowohl durch die Augen der Charaktere, aber auch, wie wie wir sie als Leser wahrnehmen.

Der Manga geht viel weiter als nur zu zeigen, wie alle erwachsen werden, sondern geht durch die dramatischen Erfahrungen, die man dabei erfahren kann, sowie Ängste, Depressionen, etc.

Also, reden wir mal darüber, wieso ReLife der Inbegriff eines RomComs Manga ist.

"Eines Tages werden wir verschiedene Wege gehen. Vielleicht werden wir uns vergessen. Aber wir leben im Jetzt… Also… lasst uns viele Freunde machen, uns verlieben, und jeden Moment in vollen Zügen geniessen."

-Kaizaki Arata

Die Story beginnt spannned, ist aber nicht etwas, dass wir noch nie gesehen haben.

Der Hauptcharakter ist arbeitslos. Nachdem er eine Weile lang als Teilzeitler gejobbt hatte, fand er trotz mehreren Bewerbungen einfach keine Stelle mehr.

Der Grund für seine Absagen war jedesmal das gleiche, und zwar, dass er nicht sagen konnte, warum er seinen letzten Job so schnell verlassen musste.

Es kam noch schlimmer für ihn, denn seine Mutter sagte ihm, dass sie ihn nicht weiter finanziell unterstützen kann.

Sein Kopf spielt verrückt und er erinnert sich an all seine Freunde, welche langsam die Karriereleiter hochsteigen während er traurig seine Nächte verbringt.

Das führt dazu, dass ein verdächtiger Mann ihn anspricht und ihm anbietet, dass er die Chance erhält, ein Jahr lang wieder als Oberschüler verbringen zu dürfen. Und zwar wortwörtlich!

Jetzt habt ihr mal die Prämisse.

Eine spannende Idee, denn wir sehen, wie er sein Leben wiederleben kann und dabei versucht, die Weichen für die Zukunft neu zu stellen. Und mit der Schule kommt zwar der Spass und die Frieheit, aber auch die Tests, der Druck, die neuen Beziehungen, etc.

Ihr werdet wirklich überrascht sein von der Menge an "simplen" und doch psychologisch fein abgestimmten Komplexitäten, die im Verlauf der Geschichte Hand in Hand gehen. Jeder dramatische Moment ist vielschichtig und die Entwicklung, die er durchläuft, wird auch in den darauf folgenden Interaktionen der Charaktere gut dargestellt.

Obwohl auf der emotionalen und psychologischen Ebene eine Menge los ist, ist der Manga recht einfach zu verstehen. Er ist einfach und vielsagend, nicht mehr und nicht weniger. Tatsächlich ist es genau das, was ihn so interessant macht.

Die Hürden, welche die Hauptfiguren zu überwinden haben, mögen etwas schlimmes sein oder auch nicht, aber das macht es uns auch leicht, die Eifersucht, die Selbstentwertung, die Unbeholfenheit, die Unschuld und vor allem die Idee, sich zu verlieben und doch nicht sicher zu sein, ob es in Ordnung ist oder nicht, nachzufühlen.

Die Geschichte stellt sich und ihren Akteuren immer wieder die Frage, was der richtige Weg ist, um Dinge zu tun, oder ob es wirklich so etwas wie eine perfekte Lösung, den richtigen Ansatz für alles gibt.

"Wenn jemand den einfachen Weg geht ohne jemals zu verstehen, was es heisst, mit Schwierigkeiten umzugehen… Ist es wirklich das Beste für einen?"

-Yoake Ryou

Die dramatischen Konflikte spiegeln in etwa das wider, was die meisten "guten" Menschen in ihrem Leben regelmäßig erleben.

Aber es gibt auch verheerende Dilemmas, die Kämpfe der Hauptfiguren und ihre sehr traurige Vergangenheit gehören dazu.

Aber der Protagonist weiss auch, dass die Menschen, die er in seinem neuen Leben kennengelernt hat, sich nicht mehr erinnern werden, wenn er in sein altes Leben zurückgeht.

Es ist traurig, es ist deprimierend, aber vielleicht ist es gerade deshalb so lohnend und inspirierend zu sehen, wie die Charaktere diese mentalen Dilemmas überwinden. Wenn du dich wirklich in diesen Manga vertiefst, wird er dich definitiv beeinflussen.

"Auch wenn jeder verschwinden wird, war es von Bedeutung. Ich weiss unsere Wege werden sich trennen, und deshalb ist das unsere einzige Chance."

-Onoya An

Im Wesentlichen geht es in ReLife darum, dass man sich entscheidet, sein Leben noch einmal zu erleben.

Dieser Manga ist definitiv nichts überwältigendes, und auch kein Wunderwerk, aber es ist in der Tat ein Manga, der die Gefühle dort trifft, wo man nicht erwartet.

Es gibt auch eine Anime-Adaption, die jedoch eine beträchtliche Menge an Inhalt auslässt und ziemlich enttäuschend ist. Ganz zu schweigen davon, dass der farbenfrohe und doch sanfte Zeichenstil viel besser zur Unschuld dieses Mangas passt, also wähle auf jeden Fall den Manga gegenüber dem Anime.

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